Der rituelle Jahreskreis Teil 2 - Yule und die Raunächte

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Der rituelle Jahreskreis Teil 1 - Samhain

Die insgesamt acht hohen Festtage richten sich nach dem Mond und der Sonne. Offenbar scheinen unsere keltisch-heidnischen Vorfahren diesen immer wiederkehrenden Prozess verstanden zu haben, was nicht nur durch den Jahreskreis an sich sondern auch zum Beispiel durch andere bekannte Steinkreise überliefert ist. Immer wieder kehrend steht die Sonne zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Punkt unseres Himmels, immer wieder nimmt der Mond zu um dann wieder abzunehmen. Diese Kontinuität und den wiederholenden Charakter zu begreifen wie auch zu würdigen, ist ein Gedanke der mich schon sehr lange gefesselt hat. In dieser neuen Reihe werden die acht Jahreskreisfeste wie auch die Raunächte sowie die zu räuchernden Pflanzen/-teile vorgestellt.

Samhain (31.10.-02.11.)

Die Blätter fallen von den Bäumen, die restlichen Arbeiten auf den Feldern und in den Gärten sind mehr oder weniger abgeschlossen, die Ernte ist eingeholt und verarbeitet, die Tage werden kürzer. Der Gedanke an die dunkle Jahreszeit kann zunächst nicht gleich in Verbindung für einen neuen Start gebracht werden. Doch der Schein trügt, denn die Ruhe soll nicht nur Mutter Natur zu neuen Kräften verhelfen, auch wir Menschen sollen uns stärken. Der Winter steht vor der Tür, die Kraft zieht sich in die Wurzeln zurück, Zeit zur Einkehr in unser eigenes Dunkel, zur Besinnung auf unsere eigenen Wurzeln. Das heißt Schattenarbeit wie auch loslassen und damit eine Erneuerung des eigenen Selbst.

Mit den Plejaden, den Wintersternen, kündigt sich die Magie dieser Zeit am Nachthimmel an. Samhain, das Ahnenfest, lässt die Grenzen zwischen mystischer und physischer Welt verschwimmen, öffnet die Anderswelt, gilt als Schwellenfest und wird als keltisches Neujahr bezeichnet. Verstorbene konnten in die Welt der Lebenden. Da verwundert es nicht, dass schon die Kelten Verkleidungen trugen, um böse Geister zu vertreiben oder auch um einfach nicht erkannt oder gar heimgesucht zu werden...

Räuchern zu Samhain

Rituell wurden im Haus alle Feuer gelöscht um sich meist auf einer Anhöhe zu einem Feuer zu versammeln um besondere Zauberformeln zu sprechen welche natürlich durch Räucherungen unterstützt wurden. So gelten die heimischen Pflanzen: Mistel, Beifuß, Holunder, Wacholder, Zeder und Zirbe als Kräuter bzw. Gehölze der Wahl zu Samhain. Natürlich können diese auch vermischt werden, da sie alle eine Verbindung zur Anderswelt darstellen. Bestenfalls wird die Mischung selbst hergestellt, da die jeweilige Menge der einzelnen Zutaten nicht verallgemeinert werden sollte. Wir bieten daher nur selten Räuchermischungen an, die einzelnen Kräuter sind bei uns allerdings erhältlich.

Angelika / Engelwurz: Es ist der seelische Angstlöser und wird vor allem zur Stärkung eingesetzt. Der starken Schutzpflanze wird nachgesagt, dass der Erzengel Michael sie einem Mönch gegen die Pest gezeigt hat. Angelikawurzel wirkt sensibilisierend, erdend, hilft bei Seelenproblemen, vermittelt Geborgenheit und Neuanfang sowie Visionen.

Mistel: Sagenumwoben ist die Mistel schon in den griechischen, römischen, gallischen, keltischen und germanischen Mythologien. Bei vielen Zeremonien und Ritualen galt die Mistel als unabdingbar für starken Schutz, gute Energien und als die Pflanze für die Wintersonnenwende. Mistel wirkt auf den feinstofflichen Körper klärend, stärkend, heilend, stärkt die Wahrheit und vertreibt Geister.

Beifuß: Seit jeher gilt der Beifuß für Schutz gegen das Böse oder die Gefahr. Er erleichtert das Orakeln, das Loslassen und bringt die Energie in Fluss. Beifuß reinigt die Seele, den Geist und die Atmosphäre mit seinem markanten Geruch. Idealerweise wird eine Räucherung mit Beifuß zu traditionellen Jahresfesten, z.B. den Raunächten durchgeführt, um das Haus zu reinigen.

Holunderblüten: Auf jedem Hof sollte ein Holunder stehen, damit die gute Hexe darin wohnen kann... So übertragen von Oma. Holunder wirkt gegen sämtlichen Schadenzauber, nicht gewünschten Elementaren und steht für Schutz. Besonders bei Befragungen des Schicksals (also der Nornen), Anrufungsritualen und der Erhellung vergangener Reinkarnationen sind die Holunderblüten ein Unterstützer der willkommenen Art. Der Zugang zur Ahnenwelt sollte immer respektvoll geschehen. Holunder unterstützt außerdem den Wandlungsprozess und setzt den richtigen Impuls zur richtigen Zeit.

Wacholderbeeren: In allen großen Kulturen gilt der Wacholder als eine der wichtigsten Zauber- und Schutzpflanzen. Als eines der ältesten Räucherwerke der Menschheit vertreibt Wacholder schlechte Energien, wirkt reinigend und ist stark bei der Abwehr böser Kräfte, Zauber oder Flüche. Er erhöht die Wachsamkeit und die Konzentration mit seinem angenehm waldigen, holzigen und doch krautigen Duft.

Zeder: Die Zeder gehört zu den Kieferngewächsen und wurde bereits in der Antike verwendet, da der für Menschen angenehme Duft Insekten vertreibt. Die Zeder fördert die innere Balance indem sie aufbauend, stärkend und kräftigend wirkt. Der aromatisch fruchtige Duft sorgt für Entspannung und ein behagliches Raumklima. Für empfindliche Menschen kann die Zeder für einen Schutzmantel sorgen, in Räumen beseitigt und vertreibt der Simmer-Pot oder Räuchervorgang negative Energien.

Zirbe: Dem Zirbenholz wird schon in der Bibel die vielfältigen und förderlichen Wirkungen zugeschrieben. Zirbe entspannt Körper und Herz, harmonisiert die Atmosphäre und schenkt innere Ruhe. Einen positiven Einfluss auf den Energiefluss sowie harmonisierende Wirkung auf das Raumklima werden ebenso der Zirbe zugeschrieben. Der Baum trägt ein unglaubliches Baumwesen, die weibliche Urkraft des Universums und ihr Lebensraum, die Alpen, den männlichen Part.

Anwendung

Vielleicht besteht die Möglichkeit ein kleines Lagerfeuer im Freien zu entfachen. Sollte dies nicht möglich sein, dann ist die Räucherung eine gute Alternative. Samhain bedeutet Abschied zu nehmen, auch wenn es schwerfällt. Da das Fest meist über drei Tage gefeiert wird, bietet sich ein Altar an. Ein Altar kann auch eine Decke auf dem Wohnzimmer-Fußboden sein, die über drei Tage dortbleiben darf. Dekorationen können von Kürbissen, Eicheln und/oder Äpfeln reichen, eben was der Herbst zu bieten hat. Kerzen können in den Herbstfarben: Rot, Gelb, Orange oder auch in Schwarz gehalten sein. Die Himmelsrichtung Nord-West entspricht Samhain. Erinnerungsstücke von Verstorbenen oder der eigene Stammbaum (soweit möglich) vervollständigen den Altar.

Es sollte sich über die drei Tage ein wenig Zeit genommen werden, doch keine Angst - es reichen schon zehn Minuten täglich aus.

Räume räuchern Teil 4 - Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer

Der vierte und letzte Teil dieser Serie soll sich mit den Aufenthalts- und Erholungsräumen beschäftigen, wozu auch ein Arbeitszimmer zählen kann. Besonders im Arbeitszimmer sollte der feinstoffliche Körper auf einer entspannten und doch kreativen Ebene angesprochen werden, um möglichst gut arbeiten zu können. Es kann sich dabei um ein künstlerisch genutztes Zimmer wie auch das allgemein bekannte Büro handeln. Auch ein Hobbyraum zählt dazu, indem die entspannten Stunden überwiegen sollen. Ebenfalls sollte eine harmonische Grundstimmung im Schlaf- und Wohnzimmer herrschen, um dem feinstofflichen Körper ein Angebot zur Regeneration zu machen.

Wohnzimmer energetisch reinigen

Rosenblüten sind ideal dazu geeignet das Gefühl von Sicherheit sowie Geborgenheit zu vermitteln. Beim Räuchern soll der Rauch von Rosenblütenblättern den feinstofflichen Körper dazu anregen, alte Dinge oder (seelische) Wunden zu lösen. Sie sollen ebenso Zauber auflösen, das Gemüt besänftigen wie auch eine harmonische Grundstimmung einstellen. Die Rose gilt als die Blume der Göttin Venus, der Liebesgöttin. Damit sind auch alle Farben der Rosenblüten gemeint: Gelb beispielsweise steht für Erfolg, Glück, Selbstbestätigung, Freundschaft, inneren Frieden, Gedächtnis und Kreativität sowie Aktivität. In der Volksmagie soll Gelb gegen Prüfungsangst wirken und bei einer entsprechenden Affirmation das Ergebnis beeinflussen. Die Farbe Gelb ist dem Sonntag und damit der Sonne zugeordnet, also bieten sich Räucherungen am Sonntag an. Rot hingegen symbolisiert Gesundheit, Energie, Vitalität, Kraft, Mut, sexuelle Potenz, Leidenschaft, Liebe, Fruchtbarkeit, Willensstärke und Kreativität. Die Farbe Rot ist eine der mächtigsten Farben und wird dem Mars bzw. dem Dienstag zugeschrieben. In der Volksmagie schützt Rot vor Dämonen und sollte demnach an einem Dienstag verräuchert werden, um die ganze Kraft zu entfalten.

Auch Lavendel bietet sich für die Räucherung im Wohnzimmer an. Der einzigartige Geruch von Lavendel wirkt allgemein beruhigend und stimmungsaufhellend. Der feinstoffliche Körper wird aber auch angesprochen, indem der Lavendel bei der Räucherung belebend, erfrischend, anregend und harmonisierend wirkt. Festgefahrene Gedanken lassen sich objektiv beurteilen und für die Zukunft beurteilen. Die abweisende Wirkung auf Motten im Kleiderschrank ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit, obwohl die Motte als Krafttier eine positive Erscheinung ist. Unterschiedliche Kulturen sagen der Motte Botschaften für Liebe und Romantik zu.

Arbeitszimmer energetisch reinigen

Doch der genannte Lavendel dient auch dazu, den feinstofflichen Körper zu entspannen. Gerade in Räumen, in denen Kreativität und/oder Konzentration herrschen sollen, bringt der Lavendel die volle Entfaltung hervor. Ebenso anregend wirkt Rosmarin, der bereits schon mehrfach genannt wurde. Es ist prinzipiell möglich eine Mischung aus beiden Pflanzen zu verräuchern, doch wird in der Literatur davon abgeraten, da die beiden Pflanzen sehr stark sind und sich gegenseitig hemmen.

Sofern möglich, können Sie im Arbeitszimmer allerdings grundsätzlich beide Pflanzen entweder als Topfpflanze oder als frische Kräuterzweige in einer Vase aufstellen. Der Effekt ist nicht so stark wie der des Räucherns, dennoch kann durch den intensiven Duft beider Pflanzen eine harmonische, energetisch kraftvolle wie auch entspannte Atmosphäre geschaffen werden.

Schlafzimmer energetisch reinigen

Baldrian ist zwar in einigen Quellen als optimale Pflanze zum Verräuchern im Schlafzimmer genannt, allerdings ist der intensive und sehr nachhängende Geruch der Wurzel nicht jedermanns Sache. Es sei aber darauf hingewiesen, dass Baldrian die Lust und Wildheit fördern wie auch den Fokus auf das Präsente richten soll.

Eine zweite Möglichkeit ist eine Räucherung mit Beifuß, welcher seit jeher für Schutz gegen das Böse oder die Gefahr steht. Er erleichtert das Orakeln, das Loslassen und bringt die Energie in Fluss. Beifuß reinigt die Seele, den Geist und die Atmosphäre mit seinem markanten Geruch. Idealerweise wird eine Räucherung mit Beifuß zu traditionellen Jahresfesten, z.B. den Raunächten durchgeführt, um das Haus zu reinigen.

Eine weniger bekannte, dennoch sehr angenehme Räucherpflanze ist der Hopfen, welcher ebenfalls im Schlafzimmer angewendet werden kann. Besonders Hopfendolden fördern einen Neuanfang und innere Ruhe. In Kombination mit anderen Kräutern kann der Hopfen einen ruhigen Schlaf schenken, sofern er am Abend verräuchert wird. Der feinstoffliche Körper wird außerdem angesprochen, indem der Hopfen ausgleichend, stimmungsaufhellend und balancierend wirkt. Er beseitigt Unsicherheiten und Zweifel, steigert das Wohlbefinden und lässt es zu, dass wir uns nicht selbst im Weg stehen.

Wichtiger Hinweis

Bitte beachten, dass Kinderzimmer allgemein nicht geräuchert werden sollten. Es gibt unzählige Alternativen, die anstelle des Räucherns verwendet werden können. Dazu zählen beispielsweise auch Kräuterkissen mit unterschiedlichen Mischungen oder Duftsteine für Öle. Unsere Kinder nutzen ein Kräuterkissen aus unserer Manufaktur als Kisseneinlage für einen erholsamen Schlaf. In der Spielecke stehen neben ungezählten Steinen in allen Formen und Größen ebenfalls Diffuser (nicht elektrisch), zu denen die Kinder „ihr“ Öl zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl aussuchen. Kinder wissen offenbar, was ihnen guttut. Belassen wir es so.

Räume räuchern Teil 3 - Küchen und Bäder

Es ist schon ein wenig mühsam, alle entsprechenden Pflanzen oder Hölzer vorzubereiten, um jeden Raum richtig energetisch zu reinigen. Daher empfiehlt es sich langsam anzufangen. Gerade bei mehrstöckigen Wohnungen könnte die Trennung der Etagen eine Alternative sein. Auch könnte die Frequenz der Nutzung hinzugezogen werden; also erst alle entsprechend wenig frequentierten Räume und dann die üblichen Aufenthaltsräume. Auch hier ist eine gewisse Feinfühligkeit gefordert bzw. etwas Organisationstalent. Nachdem nun Treppenhäuser und Flure sowie Kammern, Dachboden und Keller näher erörtert wurden, wenden wir uns den Bädern und Küchen in einem anderen Ansatz des Räucherns zu. Nämlich unter dem Aspekt des Feng-Shui.

Bäder energetisch reinigen

Bäder sollten besonders der Entspannung dienen, dies klingt ein wenig verrückt, allerdings benötigen wir eine angenehme Atmosphäre nicht nur beim warmen Vollbad. Meist ist es auch der erste Blick in den Spiegel am Morgen oder der letzte am Abend. Dazu sollte der Raum doch energetisch positiv geladen sein und die Energien fließen können. In der Lehre des Feng-Shui ist das Bad ein „Wasserraum“, bedeutet das Wasser hat dort den Überhang. Um diese Energie etwas zu mildern, sollte das Badezimmer nicht noch durch die Farbe Blau oder dem Wasser zugeordnete Dekoration (z. B. Muscheln) bekräftigt werden. Meist gestaltet sich eine Umdekoration mühsam oder ist gar nicht möglich, gerade dann sind Räucherungen das Mittel der Wahl. Im Badezimmer sollte entweder mit Rosmarin oder Minze (-arten) geräuchert werden. Rosmarin verbindet die Erdkraft und die Sonnenkraft. Ihm wird nachgesagt, dass er neuen Schwung bringt, Niedergeschlagenheit bekämpft und die Gedanken klärt. Damit sind schon drei Elemente vorhanden, nämlich Wasser, Erde und Feuer. Die Kühle der Minze wird dem Element Metall zugeordnet. Auch wird der Minze eine klärende Wirkung auf den Geist wie auch eine Beruhigung bei Stress zugeschrieben. Minze hat in den unterschiedlichen Arten auch unterschiedliche Duftnoten. Hier gilt es ebenso den eigenen Favoriten zu entdecken. Abgerundet wird die Räucherung durch das Element Holz, welches z.B. durch Sandelholz oder Kiefernharz verkörpert wird. Damit sind die Grundlagen geschaffen und können entweder einzeln oder als Mischung angewendet werden.

Küchen energetisch reinigen

Eine Küche vermittelt das Gefühl von „zuhause“, meist verbunden mit Erinnerungen an die Kindheit. Daher sollten Küchen aller Art eine warme und geborgene Umgebung auf den feinstofflichen Körper vermitteln. Um bei dem Ansatz des Feng-Shui zu bleiben, fließen in der Küche die Energien des Feuers und des Wassers. Es ist demnach erforderlich auch hier eine erdende wie auch entspannende Atmosphäre zu schaffen. Metallische Gegenstände sind üblicherweise in jeder Küche vorhanden und damit ist das Element vernachlässigbar. Um einen holzigen bzw. erdenden Ansatz zu schaffen werden Küchen entweder mit Salbei oder mit Lavendel geräuchert. Beide Kräuter bieten den Bezug zu genannten Elementen. Salbei wird mit dem doch intensiven Duft nachgesagt, dass Frische und Freude in das Heim zurückkehrt und böse Geister vertrieben werden. Er besänftigt leidenschaftliche Gefühle, zentriert den Geist und klärt die Aura. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich den berühmten weißen Salbei zu nutzen, auch heimische Arten bringen den gewünschten Effekt. Rosmarin hingegen wird eine tief erdende Wirkung zugesprochen, die ebenfalls übernatürliche Kräfte vertreiben kann. Nach dem Ansatz des Feng-Shui sind also alle Elemente verbunden.

Warum Feng-Shui

Nun mag man sich fragen, warum das Feng-Shui zur Betrachtung hinzugezogen wurde. Das ist ganz einfach zu erklären: Auch unsere Vorfahren haben unter dem Aspekt des Gleichgewichts der Elemente Räucherungen vollzogen wie auch Räuchermischungen hergestellt. Nicht, weil der Begriff Feng-Shui bekannt war, sondern die Einheit der Elemente. Schon seit Urzeiten sind Pflanzen bzw. deren Teile (z.B. Blätter, Harze, Blüten, Rinden, …) den Elementen zugeordnet und sollten zum Ausgleich dieser Verwendung finden. Daher ist dieser Vergleich nicht vollkommen überflüssig, sondern ein Aspekt, dass in vielen Regionen der Erde gleiche bzw. gleichartige Lehren, Überlieferungen und Verbindungen zu den Ursprüngen der energetischen Flüsse aufgestellt wurden.

Räume räuchern Teil 2 - Kammern, Keller und Dachboden

Warum räuchern

Unsere Wohnungen speichern unsere Energien. Damit nicht genug, denn auch von vergangenen Bewohnern oder Gästen bleiben Energien erhalten und diese sorgen nicht selten für negative Schwingungen. In Bezug auf den Energieerhaltungssatz der Physik bleiben Energien auch erhalten, können sich aber wandeln. Die vorhandenen negativen Einflüsse lassen sich demnach wieder in positive Energien transformieren. Wie immer teilen sich die Meinungen, was das Vorgehen betrifft: So empfehlen einige, das Haus vom Keller zum Dachboden zu reinigen; andere sind der Überzeugung, dass es besser sei von der Eingangstür durch das Haus und wieder zur Eingangstür zu räuchern. Am besten ist es, seinen eigenen Weg zu finden.

Kammern, Keller und Dachboden energetisch reinigen

Nebenräume verbindet in den meisten Haushalten, dass sie nicht als Räume gelten, in denen sich oft aufgehalten wird. Meist sind diese Räume zugestellt mit allerlei Gerümpel, vielleicht auch noch dunkel und/oder feucht und zugig. Dieses Raumklima ist für fließende Energien nicht ideal. Daher empfiehlt sich grundsätzlich die energetische Reinigung mit Nadeln, wie beispielsweise Kiefern-, Tannen- oder Fichtennadeln. Die Nadeln wirken schon aufgrund ihrer Form spitz und dringen so in jede Ecke.

Kiefer

Kraft und Ausdauer symbolisierte die Kiefer für die Germanen. Die Kiefer galt als Schutz gegen krank machende Einflüsse, böse Zauber und war der Göttin Druantia gewidmet, welche für Kreativität und Fruchtbarkeit steht. Die Reinigung der Atmosphäre und der Aura kann die Kiefer unterstützend, da sie klärend, beruhigend und sensibilisierend wirkt.

Tanne

Von den vielen heimischen Arten der Tanne werden bereits in der Heilkunde und Medizin einige wirkungsvolle Inhaltsstoffe verwendet. Und wer kennt den besonderen Geruch um die Wintersonnenwende (allg. Weihnachten) nicht, der eine erdende wie auch sinnliche Stimmung verbreitet. Die Tanne allgemein steht seit Urzeiten für Schutz und Reinigung, symbolisiert Ehrlichkeit und Stärke und wirkt keimtötend sowie desinfizierend.

Fichte

Als Flachwurzler bildet die Fichte mit anderen Wurzeln ein unterirdisches stabiles Netz, was ihr Halt und Sicherheit schenkt. Deshalb empfinden Menschen, die ebenfalls fühlen keine starken Wurzeln zu haben, die Fichte als Selbstvertrauen und Sicherheit spendend. Die Fichte wirkt stärkend, leicht reinigend und aufbauend. Wie ein Balsam legt sich der mütterlich-weibliche Baumgeist der Fichte um den feinstofflichen Körper um kräftigend zu unterstützen.

Alternativen

Die Auswahl der Nadeln obliegt jedem selbst. Nadeln werden allgemein direkt oder auf Kohle verräuchert. Alternativ zu den genannten Optionen ist der Rosmarin zu empfehlen, welcher mit seinen weichen Nadeln auch sehr leicht zu Räucherbündeln verarbeitet werden kann. Rosmarin soll böse Geister und übernatürliche Kräfte vertreiben, den Lebenden mit seiner reinigen Wirkung dienen und kürzlich verstorbenen den Übergang erleichtern können.

Räume räuchern Teil 1 – Flure und Treppenhäuser

Die Wohnung vorbereiten

In unserem Haus gehört das Reinigen der Räume zum festen Bestandteil und wird mindestens einmal im Monat durchgeführt. Wir bereiten das Haus dann vor: es sollte alles so gut wie möglich aufgeräumt sein, was sich bei drei Kindern manchmal doch etwas schwieriger gestaltet, als gewünscht. Nachdem wir gemeinsam aufgeräumt haben, verwenden wir gern Agua de Florida zur Grundreinigung. Agua de Florida oder Colonia de Ruda stammen zwar aus dem südamerikanischen Raum, sind aber wunderbare Mischungen, die durch die schamanische Geschichte überliefert sind. Beide kommen bei uns regelmäßig ins Putz- oder Badewasser oder zur Wäsche.

Flure und Treppenhäuser energetisch reinigen

Eine optimale Grundlage für den Energiefluss ist mit der Vorarbeit schon vorhanden. Nun stellt sich die Frage, welche Räume gereinigt werden sollten. Dazu gibt es für jeden Raum auch unterschiedliche Düfte, denn jeder Raum wird auch unterschiedlich genutzt. Salbei zum Beispiel, auch heimische Sorten, sind hervorragend für Flure geeignet. Auch wenn sich Besuch ankündigt oder als kleines Abendritual liefert Salbei optimale Ergebnisse. Zur großen Reinigung werden Räucherbündel genutzt. Idealerweise wird der Flur im Uhrzeigersinn von der Haustür an jeder Wand entlang bis wieder zur Haustür geräuchert. Dabei kann eine weiße Feder nützlich sein, um den Rauch auch in die Ecken zu fächern. Kleinere Rituale können tatsächlich auch gern mit einem hochwertigen Räucherkegel ausgeführt werden, zum Beispiel auf einem Hausaltar im Flur. Wir entzünden zum Beispiel gern einen Räucherkegel bei Unwetter oder während der Portaltage vor dem zu Bett gehen.

Alternativen

Ebenso ist Schwarzkümmel für Räucherungen in Fluren geeignet. Der Schwarzkümmel kann entweder auf einer Räucherkohle oder als Öl in einem entsprechenden Diffuser verräuchert werden. Palo Santo ist ein Multitalent in Bezug auf das Räuchern. Palo Santo bringt in der ganzen Wohnung Ruhe und Reinigung. Auch Palo Santo ist als hochwertiger Räucherkegel oder als ätherisches Öl anwendbar.

Alte Häuser

In älteren Häusern, gerade wenn die Geschichte nicht komplett bekannt ist, ist es sehr wichtig alles Alte auch hinaus zu geleiten. Dazu wird vor dem Räuchern eine weiße Kerze bei der geschlossenen Haustür entflammt. Nun ist ein wenig organisatorische Vorarbeit gefragt: man geht entgegen dem Uhrzeigersinn in jede Ecke des Hauses und wartet, bis sich die Flamme beruhigt hat. Das Flackern der Flamme geht in eine sanfte Bewegung oder gar Ruhe über. Bestenfalls erfolgt dies bei totaler Stille. Ist man im Flur wieder angekommen, wird die Haustür geöffnet und die Kerze gelöscht. Nur zu diesem Vorgang wird die Flamme der Kerze ausgepustet und zwar aus der offenen Tür hinaus. Erst danach erfolgt der Räuchervorgang und zum Abschluss das Lüften.

Räuchern mit Hölzern und Rinden

Räuchern mit Holz und Rinde

Wurzeln, Hölzer, Rinden sowie Harze werden gern in Verbindung mit Wäldern gesetzt und den keltischen Druiden zugeschrieben. Doch auch indigene Völker rund um den Globus nutzen die Wirkungen der jeweils heimischen Gewächse. Dabei entsprechen die einzelnen Teile von Bäumen und Sträuchern nicht immer den gleichen Zielen: In Assoziation auf den menschlichen Körper verbinden uns Wurzeln mit der Vergangenheit und unseren Ahnen. Das Holz entspricht der Gegenwart im Inneren und die Rinde der Gegenwart des Äußeren. Harze hingegen stehen für Träume wie auch Konflikte und versinnbildlichen die Übergänge zu unterschiedlichen Sphären des Bewusstseins. Im weiteren Kontext stellen die Blätter, Blüten oder Früchte die Zukunft wie auch die Verbindung zur himmlischen Sphäre dar.

Die innere Gegenwart - Holz

Eine sehr einfache Methode ist das Räuchern von Holz in der Größe einer Wäscheklammer (die Angabe dient als Veranschaulichung, es kann gern etwas größer sein). Durch den Trocknungsvorgang von Holzstücken oder -spänen entfaltet sich auch ein angenehmer Duft, der den feinstofflichen Körper erreichen kann. Bestenfalls wird das Holzstück über einer Kerze entzündet bis es ein wenig Feuer fängt. Mit vorsichtigem Pusten wird die Flamme gelöscht und der entstehende Rauch dient als Räucherung. Es empfiehlt sich grundsätzlich eine feuerfeste Schale unter das glimmende Holz zu halten.

Überlieferungen sind mannigfaltig, so wirkt beispielsweise das Guajakholz reinigend auf die Aura, das „heilige Holz“ Palo Santo verbindet Geist und Herz, das Potenzholz stärkt die Nerven und regt das Gehirn an… In unseren Breitengraden sind Buche (ändert die Sichtweise auf Probleme), Weide (stärkt das Selbstbewusstsein) oder Kastanie (fördert die Selbstliebe) Beispiele für Räucherhölzer. Aber auch Holunder (der germanische Schutzbaum der Familie) oder Apfel (einer der sieben heiligen Bäume der Kelten) dienen unter Umständen einem Räucherritual.

Die äußere Gegenwart - Rinde

Mit der Birke wurde schon ein Einblick in das Räuchern mit Rinden gegeben. Im Gegensatz zur Birke mit den weiblichen Energien, werden der Eiche die männlichen Energien zugeschrieben. Rinden können allgemein zusammengefasst als Schutzschild, als Aphrodisiaka oder für Orakelräucherungen verwendet werden.

Räuchern mit Pflanzen

Welches Zubehör ist nötig?

Diese Frage stellt sich wohl jeder, der sich mit dem Räuchern befassen möchte. Zu Beginn wird neben den (trockenen) Pflanzenteilen nur ein wenig Zubehör benötigt: eine feuerfeste Schale, etwas Sand, Räucherkohle, eine mittelgroße Zange und ein kleiner Löffel. In unserem Haushalt existieren diverse Schalen, zum Beispiel aus Keramik, Stein oder Metall. Hier ist der persönliche Geschmack gefragt. Der Sand sollte üblicherweise möglichst fein sein, allerdings nutzen wir auch gern Erde aus dem Garten die wir nach der Nutzung wieder ins Beet zurückgeben. Der Sand dient als „Puffer“, um die Hitze der Kohle nicht direkt an die Schale abzugeben. Räucherkohle oder Kohletabletten sind als Zubehör mit verschiedenen Durchmessern erhältlich. Zange und Löffel sind meist in jedem Haushalt vorhanden.

Räuchern und Rituale

Rituale sind eine wiederkehrende Folge von Abläufen. Es ist bekannt, dass sich durch diese Abläufe energetische Felder aufbauen können, da die Sicherheit und die Stimmung beeinflusst werden. Die Konzentration kann gestärkt, die Energie gereinigt, die Meditation vertieft oder Visionen hervorgerufen werden. Jedem Räucherstoff wird seine eigene Magie zugeschrieben.

Die Ausgangsbasis eines Rituals

Ein ruhiger Ort ist die Ausgangsbasis für ein Ritual. Ob man am Tisch sitzt, im Lotussitz oder kniend ist dabei nebensächlich. Alle Materialien sollten bereitstehen, vielleicht ist auch eine Kerze angezündet, um die Zeremonie zu unterstützen. Die Kohle wird mit Hilfe der Zange dann seitlich an der Kerze entzündet und nach kurzer Zeit (wenn das Knistern aufgehört hat) auf den Sand gesetzt. Nun wird mit einem Löffel der zu verräuchernde Stoff auf die Kohle gegeben. Brandschutz und der verantwortungsbewusste Umgang mit Feuer bzw. Hitze ist immer vorausgesetzt.

Der Wacholder

Ich möchte den Wacholder empfehlen, da dieser in Beerenform oft im Gewürzregal vorhanden ist. Sein würziger Duft ist ein wichtiger Bestandteil in naturspirituellen bzw. schamanischen Räucherungen. Wacholder gilt spätestens seit den Zeiten der Pest als reinigend, stärkend, erdend und klärend. Er vertreibt Dämonen und weiht Gegenstände, also bestens geeignet, um das Zubehör auch gleich einer feinstofflichen Reinigung zu unterziehen.

Räuchern - ein Anfang

Was versteht man unter Räuchern?

In den sozialen Netzwerken und in der Werbung werden unter dem Thema meist nur indische Räucherstäbchen bzw. -kegel verstanden, welche den Endverbraucher regelrecht in Art und Vielfalt überschwemmen und doch meist mit chemischen Zusätzen versetzt sind, die unsere Gesundheit nicht gerade unterstützen.

Unsere eigenen Traditionen sind offenbar eher eingeschlafen. Üblicherweise sind nur zur Weihnachtszeit die Räucherkegel öfter in den Wohnungen vertreten und verströmen Tannenduft und Zimtaromen, um diese Zeit mental einzustimmen. Es scheint vergessen zu sein, dass es in Mitteleuropa üblich war, in Wohnräumen und Ställen mit Pflanzen(-teilen) zu räuchern um beispielsweise böse Geister und Krankheiten zu vertreiben. Die heilende Wirkung der Pflanzen auf Geist und Seele, das Zelebrieren der hohen Tage des Jahres, all diese Traditionen geraten zunehmend in Vergessenheit.

Durch das Räuchern wird der feinstoffliche Körper angesprochen. Feiner als Haut und Knochen sind wir von diesem durchdrungen und umgeben. Es handelt sich um eine eigene Wahrnehmung und auch Schmerzempfindung, eigene Anatomie, Chakren, Energiepunkte, … Wenn man lernt damit umzugehen, können sich Lebensqualität wie auch Vitalität verbessern.

Die Birke

Als Start in die Praxis möchte ich die Birke vorstellen: Die Rinde lässt sich bei einem Spaziergang leicht identifizieren und in unseren Wäldern liegen oft Stämme auf dem Boden. Man benötigt lediglich ein wenig Geduld, ein Messer und einen Stoffbeutel für die Sammlung. Mit ausreichend Vorsicht lässt sich die Rinde leicht lösen und kann auch bei Zimmertemperatur (bestenfalls auf einem Blech ausgebreitet) trocknen. Danach lässt sich die Rinde entweder per Hand zerpflücken, in dünnere Stückchen schneiden oder in einem Mörser mahlen. Für eine erste Räucherung empfiehlt sich eine Kohletablette auf Sand und einem feuerfesten Untergrund, meist einer Abalone-Muschel.

Birkenrinde ist der Göttin Birgit gewidmet, der Schutzherrin der Dichter, Schmiede und Ärzte. Die Birke steht für Harmonie, Frieden und Beruhigung. Sie vermittelt das Gefühl von Geborgenheit und Weisheit. Mit der Zuordnung zu den weiblichen Energien stärkt sie den Urglauben an sich selbst.

Achtung!

Aber Vorsicht! Birkenrinde ist auch in feuchtem Zustand brennbar und ein regelrechter Zunder für Feuer. Ein behutsamer und bedachter Umgang muss grundsätzlich vorausgesetzt sein.